Onkologie
Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Tumoren [und besonders den malignen Tumorerkrankungen] befasst. Das heißt, die Onkologie befasst sich mit der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
Disziplinen
Die Behandlung eines Betroffenen mit einer (insbesondere malignen) Tumorerkrankung, ist in der Regel eine interdisziplinäre Therapie, sodass außer der Onkologie auch andere Fachdisziplinen, je nach Tumorart, beteiligt sind.
Dazu gehören z. B.:
- Radiologie / Nuklearmedizin
- Chirurgie (je nach Tumorart können dies beispielsweise Viszeralchirurgen, plastische Chirurgen, Urologen, Gynäkologen, Dermatologen usw. sein)
- Psychoonkologen
- (Onkologische) Pflegefachkräfte
Da bekannt ist, dass eine Tumorerkrankung eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Behandlung erfordert, entstehen immer mehr sog. Comprehensive Cancer Centers (interdisziplinäre Krebszentren) auch im deutschsprachigen Raum.
Therapie
Die Therapieform richtet sich nach der zugrundeliegenden Tumorerkrankung. Oft werden auch Therapien kombiniert, um bei entsprechenden Erkrankungen einen größere Heilungschance für den Betroffenen zu erreichen.
Mögliche Behandlungsarten sind z. B.:
- Chemotherapie
- Strahlentherapie
- Hormontherapie
- Tumorchirurgie
- Antikörpertherapie
- Periphere Stammzellentherapie (pSZT)
- Knochenmarktransplantation (KMT)
Unterscheidung
Die Therapie unterscheidet sich in kurative und palliative Therapie.
Kurative Therapie
Hierbei wird der Fokus auf die Heilung des Betroffenen gelegt, indem man das gesamte Tumorgewebe entfernt oder zerstört.
Palliative Therapie
Ist eine vollständige Entfernung oder Zerstörung des gesamten Tumorgewebes nicht möglich, werden oben aufgeführte Therapien dazu benutzt, um eine Verkleinerung / Verringerung des Tumorgewebes zu erreichen und somit eine Entlastung für das beeinträchtigte Organ zu erreichen. Dies trägt wiederum zur Verbesserung der Lebensqualität des Betroffenen bei.
Aus dem Bereich der palliativen Therapie, ist die noch relativ neue Disziplin der palliativen Onkologie entstanden.
Palliative Onkologie
In der palliativen Onkologie werden Therapieformen eingesetzt, die normalerweise dazu dienen eine Krebserkrankung zu behandeln, um dadurch Symptome zu vermindern, welche durch eine Tumorerkrankung ausgelöst werden, die nicht geheilt werden kann. Hierbei liegt der Fokus auf der Lebensqualität des Betroffenen und nicht auf der Heilung.
Palliative / palliativ intendierte Tumortherapie
Von der kurativen Therapie, mit dem Ziel der Heilung, wird die Situation unterschieden, in der es wenig wahrscheinlich ist, dass durch aktive, gegen den Tumor gerichtete Maßnahmen (OP, Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie, Antikörper ...), eine Heilung erreicht werden kann. Dies bedeutet, dass die palliativ intendierte Therapie, im Rahmen der palliativen Onkologie, eine sich gegen die bösartigen Zellen und Gewebe gerichtete aktive Behandlung ist, mit dem Ziel der Verbesserung der Situation für den Betroffenen, selbst wenn eine Heilung nicht erwartet wird.
Die palliative Tumortherapie bedeutet aus Sicht der Onkologen nicht gleichzeitig, dass der Betroffene zwangsläufig in absehbarer Zeit an seiner Erkrankung sterben wird. Der palliative Ansatz in der Onkologie wird auch dann ergriffen, wenn bei einer Tumorerkrankung eine Heilung nicht zu erwarten ist, da es beispielsweise Erkrankungen gibt, bei denen der Betroffene genauso alt wird wie ohne und irgendwann mit und nicht an der Tumorerkrankung stirbt.
Palliative Onkologie wird auch im Rahmen einer Palliativversorgung zur Symptomlinderung durchgeführt. Hier ist der Tod absehbar. Durch die palliative Therapie sollen Leiden für den Betroffenen gelindert werden.